Ausstellung «Die Sonne der Toten»
Das Atelier 11 Cité Falguière in Paris ist seit seiner Gründung in den 1870er Jahren vor dem Hintergrund der raschen Expansion des Verkehrs ein Leuchtturm für Künstler aus ganz Europa und darüber hinaus. Paris, das sowohl als Herz Frankreichs als auch als Epizentrum der europäischen Kultur bekannt ist, ist stolz darauf, eines der größten Eisenbahnnetze der Welt seit derZwei Kriege, was es zu einem Verbindungs- und Zugänglichkeitszentrum für Künstler auf der ganzen Welt gemacht hat. In dieser entscheidenden Zeit ermöglichte der Austausch zwischen Künstlern verschiedener Kulturen, Nationalitäten und Horizonte eine Explosion künstlerischer Innovation und markierte den Beginn der Moderne, einer entscheidenden Epoche der Kunstgeschichte, die Pariser Schule genannt wird. Diese Gruppe internationaler Künstler versammelte sich im lebhaften Viertel Montparnasse und bildete eine enge künstlerische Gemeinschaft, die Austausch, Inspiration und Zusammenarbeit förderte. Die Cité Falguière hat sich als Epizentrum dieses kulturellen Trubels etabliert und beherbergt seit fast 150 Jahren mehr als hundert französische und internationale Künstler. Das kürzlich als Kulturerbe von regionalem Interesse anerkannte Atelier 11 wird saniert, um Künstler und Kulturschaffende weiterhin als internationale Residenz für Kunst und Forschung willkommen zu heißen.
Die Sonne der Toten
Raum- und Zeitbegegnung in der Falguière-Stadt
Ausstellung organisiert von Margaux Knight und Eladio Aguilera, Bewohner von L'AiR Arts.
Dieses Jahr bietet das zentrale Thema der Europäischen Tage des Kulturerbes eine einzigartige Gelegenheit, die historischen Wege der Vergangenheit zu beschreiten und wertvolle Informationen für die Gegenwart zu entdecken. Das Projekt «Die Sonne der Toten» versucht, eine kreative Porosität zwischen zeitgenössischer Kunst und moderner Kunst zu schaffen, indem es die kontinuierliche Präsenz von Elementen der Vergangenheit in der Gegenwart betont und eine greifbare Verbindung zwischen Generationen von Künstlern schafft.
Dieser Dialog zwischen Leben und Tod, zwischen Geistern und Gegenwart, bietet eine tiefe Reflexion über das Gedächtnis und die kulturelle Identität. Die Ausstellung untersucht, wie Identität, Erbe und Architektur mit kulturellen und körperlichen Handlungen interagieren, wo die Besucher aufgefordert werden, über ihre eigene Beziehung zu Kultur und Erbe nachzudenken. Sie hinterfragt auch den Begriff der Bewegung und Trägheit im Kontext des kulturellen Konsums und betont die komplexen Dynamiken zwischen Tradition und Moderne.
«Die Sonne der Toten» positioniert sich als ein Akt der Rettung des öffentlichen Gutes, ein starkes Engagement für Raum und Geschichte. Das Projekt zielt darauf ab, die Öffentlichkeit aufzuwerten und zu sensibilisieren, was den Zielen der Europäischen Tage des Kulturerbes entspricht. Durch die Schaffung einer kraftvollen Erzählung versucht die Ausstellung, das Bewusstsein zu wecken und den Schutz und die Aufwertung des kulturellen Erbes zu fördern. Dieses Engagement zeigt sich in konkreten Maßnahmen zur Sanierung und Erhaltung von Atelier 11, der letzten überlebenden Werkstatt der Cité Falguière.
«Die Sonne der Toten» in der Cité Falguière ist mehr als nur eine Kunstausstellung. Es ist eine Einladung zur Begegnung und zum Nachdenken, wo Vergangenheit und Gegenwart harmonisch nebeneinander bestehen. Durch die Einbindung der Öffentlichkeit in einen Dialog über Erinnerung und Identität zielt dieses Projekt darauf ab, einen Raum zu schaffen, in dem das Erbe der alten und zeitgenössischen Pariser Schule bewahrt und gefeiert wird.