Raoul Hausmann und Elfriede Stegemeyer versammeln sich zum ersten Mal in einer Auswahl von 50 Originaldrucken, die ihre künstlerische Beziehung auf Ibiza im Jahr 1935 nachzeichnen
Als produktiver Künstler entwickelte Raoul Hausmann ab Mitte der 1920er Jahre eine intensive Praxis der Fotografie, zuerst von der Nordseeinsel Sylt und dann von 1933 bis 1936 auf der Insel Ibiza. Auf der Flucht vor dem NS-Regime begeisterte er sich für die traditionelle Architektur der Insel und entwickelte eine lange Erzählung, Hyle II, einen mehrsprachigen, poetischen und halbbiographischen Roman.
Obwohl dieses persönliche Abenteuer in den letzten Jahren ausführlich gezeigt und dokumentiert wurde, blieb seine Zusammenarbeit mit der Künstlerin Elfriede Stegemeyer (1908-1988) bis dahin eher vertraulich.
1935 traf Raoul Hausmann auf der Durchreise nach Paris die deutsche Künstlerin Elfriede Stegemeyer, die für ihre fotografische Arbeit an Alltagsgegenständen in den 1930er Jahren bekannt war. Aus diesem Treffen entstand eine fruchtbare mehrmonatige Zusammenarbeit auf der Insel Ibiza.
Während sich Raoul Hausmann für traditionelle Architektur interessiert, blickt Elfriede Stegemeyer in Form und Oberflächensprache der Gebäude auf seine konstruktive Vision, die im Gegensatz zum eher dokumentarischen Hausmann-Stil steht.
So schlägt IBIZA 1935 vor, ein neues Licht auf diese einzigartige künstlerische Beziehung zu werfen, in der gegenseitige Blicke und Einflüsse sichtbar werden und den Geist der Offenheit dieser beiden Künstler bezeugen.
Die Ausstellung umfasst mehr als 50 Originaldrucke und zeigt mehrere unveröffentlichte Werke dieser beiden Künstler, darunter eine Sammlung von Werken von Elfriede Stegemeyer, die das Museum kürzlich mit Unterstützung des Fonds du patrimoine - Ministerium für Kultur erworben hat.
Die Ausstellung wird von der Galerie Julian Sander (Köln) unterstützt.